Notfallkommunikation und Katastrophenschutz
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Notfallkommunikation, Katastrophenschutz, Blackout

In einem Katastro­phenfall bricht unter Umständen das Fest- und Mobil­funknetz sofort zusammen. Wenn Sie aber auf Kommu­ni­kation angewiesen sind – gerade in Notfällen – dann sollten Sie ein Satel­li­ten­te­lefon parat haben.

Mobile Geräte

Wir empfehlen einfach zu handha­bende und intuitiv zu bedie­nende Geräte wie beispiels­weise das Iridium 9555, Iridium Extreme 9575 oder das Inmarsat IsatPhone 2 oder Thuraya XT-LITE, Thuraya XT-PRO.

Iridium, Inmarsat und Thuraya sind dabei sowohl die Geräte­her­steller als auch die Betreiber des Satel­li­ten­netz­werks. Anders als beim Mobilfunk, kann man weder SIM-Karten noch Geräte in fremden Netzen betreiben. Ein Iridium Satel­li­ten­te­lefon funktio­niert also nur mit einer Iridium SIM-Karte und sieht nur die Iridium Satel­liten. Bei Inmarsat und Thuraya verhält es sich ebenso.

Es gibt auch Lösungen, die aus Ihrem Smart­phone ein Satel­li­ten­te­lefon machen. Diese empfehlen wir in der Notfall­kom­mu­ni­kation ausdrücklich nicht. Hier könnte es im Ernstfall Schwie­rig­keiten bei der Kopplung zwischen Satel­li­ten­te­lefon und Smart­phone geben oder die passende App auf dem Smart­phone nicht mehr aktuell sein.

Bei der Entscheidung für ein Satel­li­ten­netzwerk sollten Sie bedenken, mit wem Sie kommu­ni­zieren wollen oder müssen. Es ist leider sehr teuer, von einem Satel­li­ten­netzwerk in ein anderes zu telefo­nieren. Natürlich spielt Geld, wenn es um Menschen­leben geht, keine Rolle. Wenn man es aber planen kann, sollte man Telefonate zwischen verschie­denen Satel­li­ten­netzen vermeiden.

Nach der Anschaffung der Geräte lassen Sie diese nicht ständig im Schrank liegen und auf den Notfall warten. Denn dann funktio­nieren Sie im Fall der Fälle wahrscheinlich nicht. Neben der techni­schen Wartung wie Akku-Pflege, Firmware-Updates und gegebe­nen­falls Nachladen von Guthaben, sollten auch die Personen, die es im Notfall nutzen müssen, mit der Bedienung vertraut sein.

Für alle Notfall­kom­mu­ni­ka­ti­ons­geräte empfehlen wir ausschließlich Vertrags­karten und keine Prepaid-Lösungen, die erst bei Bedarf (also im Notfall) aufge­laden werden sollen. Selbst bei einer klein­räu­migen Katastrophe wie im Ahrtal im Juli 2021 hatten wir sehr viele Anrufe, um möglichst schnell Karten zu reakti­vieren und aufzu­laden. Wenn eine Katastrophe eintritt, bei der auch wir nur bedingt erreichbar sind, ist das keine Lösung. Ebenso wären wir bei einer großräu­migen Katastro­phenlage, auch aufgrund der Menge an Anfragen, nicht in der Lage, Sie ausrei­chend schnell zu bedienen.

Fazit: Wir sollten nicht Teil Ihrer Rettungs­kette sein. Ein Notfall­gerät sollte immer funkti­ons­tüchtig und einsatz­bereit sein. Dies stellen Sie sicher durch:

  • Regel­mäßige Testanrufe
    Einer­seits wissen Sie, ob das Gerät tatsächlich funktio­niert (auch Tastatur, Mikro, Lautsprecher), anderer­seits bleiben Sie mit der Bedienung vertraut.
  • Akku-Pflege
    Die Akkus in den Telefonen als auch eventuelle Ersatz-Akkus sollten regel­mäßig geladen und zumindest teilweise entladen werden. Das kann man manuell machen, es werden aber auch externe Akku-Ladegeräte mit Ladema­nagement angeboten.
  • Firmware-Updates
    Es ist wirklich wesentlich, die Firmware auf den Telefonen aktuell zu halten. Bitte tragen Sie sich für Ihre Geräte auf unserer Webseite für den Update-Service ein, damit Sie automa­tisch über neue Firmware-Versionen infor­miert werden und Ihre Geräte kurzfristig aktua­li­sieren können.

Geräte für die Einsatzzentrale

Anders als Ihr Smart­phone, brauchen Satel­li­ten­te­lefone eine Sicht­ver­bindung zum Satel­liten. Dies funktio­niert in Gebäuden nur mit einer externen Antenne. Hier gilt es die Unter­schiede der Satel­li­ten­systeme zu beachten: Iridium mit erdum­lau­fenden Satel­liten benötigt einen Anten­nen­standort am höchsten Punkt des Gebäudes mit maximal freier Sicht zum Himmel. Inmarsat und Thuraya erfordern „nur“ freie Sicht zum geosta­tio­nären (festste­henden) Satel­liten. Die Anten­nen­montage kann also auch an der Hauswand erfolgen, wenn der Satellit von dort gesehen werden kann.

Es gibt zwei Geräte-Optionen:

Mobil­te­lefon und Docking­station
Sie verwenden das gleiche Telefon, das auch Ihre mobilen Einsatz­kräfte mitführen – kombi­niert mit einer Docking­station. Die Docking­station, auch Docker genannt, ist dabei mit der Außen­an­tenne über spezielle Hochfre­quenz­kabel verbunden. Die Modelle verfügen über eine analoge RJ-11 Schnitt­stelle zur Einbindung in Telefon­an­lagen. Idealer­weise verfügt der Docker über eine unter­bre­chungs­freie Strom­ver­sorgung (USV). Im Bedarfsfall kann das Telefon aus dem Docker genommen und mobil verwendet werden.

Feststation
Eine Feststation besteht (nur) aus Terminal und Antenne mit entspre­chendem Kabel. Alle Modelle (mit Ausnahme des Thuraya MarineStar) verfügen über einen internen SIP-Server für die Einbindung von VoIP-Telefonen oder digitalen Telefon­an­lagen. Die Thales- (Iridium-Netzwerk) und Explorer-Terminals (Inmarsat-Netzwerk) haben eine nicht verän­derbare SIP-Adresse. Bei der Lars Thrane LT-Serie kann SIP als DHCP-Server, Client oder als frei wählbare IP-Adresse einge­stellt werden. 

Feststa­tionen mit einer Telefon­leitung: Diese Geräte werden mit demselben Service und daher auch derselben SIM-Karte betrieben, wie die Mobil­te­lefone (Ausnahme Explorer 540). Zu beachten sind die max. Kabel­längen und die Anfor­de­rungen der Systeme an den Antennenstandort.

Feststa­tionen mit 2–3 Telefon­lei­tungen und Internet: Alter­nativ gibt es den Iridium Certus Service, der 2 oder sogar 3 gleich­zeitige Telefon­lei­tungen und Daten­über­tra­gungen mit bis zu 700 kbit/s via Satellit ermög­licht. Auch hier benötigen Sie natürlich eine Außenantenne.

Geräte für Fahrzeuge

Auch für die Notfall­kom­mu­ni­kation in Fahrzeugen stehen die Kombi­nation Docking­station plus Satel­li­ten­te­lefon oder Anlagen mit Daten­über­tragung und Telefonie zur Verfügung. So ist beispiels­weise mit dem Inmarsat Explorer 323 oder dem Iridium MissionLink 200 und 700 eine Kommu­ni­kation auch während der Fahrt möglich.

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