Inmarsat hat die Vorwahl +87077.
Das Inmarsat-Satellitennetzwerk wird mit aktuell 14 geostationären Satelliten auf einer Umlaufbahn in 35.786 km Höhe betrieben und stellt Sprach‑, Daten- und Notfalldienste an Land, auf See und für den Flugverkehr über die Frequenzbänder L‑Band, Ka/Ku-Band und S‑Band zur Verfügung. Die Verbindung vom Satellitennetzwerk zum Internet oder Fest- und Mobilfunknetzen erfolgt über weltweit 17 Bodenstationen (SAS Satellite Access Station) und einem zentralen Netzwerkmanagement (NOC Network Operation Center) in London. Aktuell erstreckt sich die Abdeckung zwischen den Polarkreisen. Mit den für 2023 geplanten Satelliten GX10A und GX10B werden erstmals auch die Polkappen abgedeckt sein, allerdings nicht für alle Dienste.
Alle Inmarsat-Geräte verfügen über ein eingebautes GPS-Modul. Bevor sich das Gerät am Inmarsat-Satelliten anmeldet, muss es zunächst seine GPS-Position bestimmen und an den Satelliten melden.
Netzabdeckung
Um eine Verbindung zum Satelliten herzustellen, muss freie Sicht zu dessen Position bestehen.
Jeder I‑4-Satellit kann 19 breite Funkregionen und mehr als 200 kleine gebündelte Funkgebiete erzeugen. Diese Abdeckungsregionen können schnell rekonfiguriert und überall auf der Erde fokussiert werden, um bei Bedarf zusätzliche Kapazitäten bereitzustellen.
Netzabdeckung im Detail
Auf der Seite DishPointer können Sie die genaue Position eines Inmarsat-Satelliten für Ihren Standort bestimmen:
Dazu geben Sie links den gewünschten Standort an bzw. lassen den Zugriff auf Ihren aktuellen Ort zu.
In der Liste rechts Sie den zu Ihrem Standort nächsten Satelliten aus:
- 24.8E ALPHASAT für Europa, Mittlerer Osten und Afrika (I‑4 F4 in der Abdeckungskarte oben)
- 97.6W INMARSAT 4‑F3 für Nord- und Südamerika
- 63.9E INMARSAT 4‑F2 für Indien, China, Australien Neuseeland, Ozeanien, Pazifik
Inmarsat Dienste
Aktuell decken die Inmarsat Satelliten folgende Dienste über L‑Band Frequenzen ab:
- Telefonie
GSPS (Global Satellite Phone Service) ist der Telefondienst für die Satellitentelefone IsatPhone Pro und IsatPhone 2 an Land und auf See. - Internet (Land)
BGAN (Broadband Global Area Network) ist eine Lösung für mobilen Breitband-Internetzugang und Telefonie auf dem Festland. BGAN HDR und BGAN LINKgehören auch zu diesen Diensten. - Maschinensteuerung
BGAN M2M (Machine to Machine) - Internet (Ozeane)
FleetOne, FleetBroadband (FBB), Inmarsat C (GMDSS, SOLAS konform) sind Lösungen für mobilen Breitband-Internetzugang und Telefonie auf See. - Internet (Luftfahrt)
Swift Broad Band ist eine Lösung für mobilen Breitband-Internetzugang und Telefonie in Flugzeugen.
Zur Geschichte von Inmarsat
Inmarsat ging 1979 aus der Initiative INternational MARitime SATellite Organization der Internationalen Seeschifffahrts Organisation IMO (Organisation maritime internationale) zur Verbesserung der zivilen (Sicherheits-) Kommunikation auf See hervor, insbesondere zur Versorgung in Regionen, die nicht durch Kurz- oder Mittelwelle abgedeckt waren.
Zunächst wurden gemietete Satelliten verwendet, ab 1983 dann nur noch eigene Satelliten. 1984 änderte sich die Namensgebung in International Mobile Satellite Organization, 1999 wurde die Organisation als Inmarsat plc mit Sitz in London privatisiert und der IMSO (International Mobile Satellite Organization) unterstellt. Seit 2005 ist das Unternehmen börsennotiert. 2019 wurde die Inmarsat Gruppe von Connect Bidco Limited, registriert auf Guernsey, übernommen.